Im Sommer sind es die heißen Temperaturen, im Winter liegt es am dicken Pullover – Schweiß kann nie ganz vermieden werden. Es ist eine natürliche Körperfunktion, die eigentlich sogar ihren Nutzen hat. Doch er bringt oftmals leider einen unangenehmen Geruch mit sich. Dagegen helfen Deodorants und Antitranspirants. Doch was ist der Unterschied?
Was ist Schweiß?
Im Prinzip besteht dieses körpereigene Sekret zu 90% aus Wasser. Der Rest sind verschiedene Stoffe, wie beispielsweise Elektrolyte, Lactat, Aminosäuren oder Harnstoff. Schweiß ist zwar leicht säuerlich, ansonsten aber zu Beginn komplett geruchsfrei. Erst die natürlich auf unserer Haut vorkommenden Bakterien verursachen den Geruch. Sie zerkleinern langkettige Fettsäuren zu kürzeren Ketten, was den typischen Schweißgeruch erzeugt.
Warum schwitzen wir?
Es gibt 4 wichtige Vorteile, die der Schweiß mit sich bringt. Zum einen findet dank ihm eine Thermoregulation des Körpers statt. Denn, wenn der Schweiß auf der Haut verdunstet, kühlt er sie gleichzeitig. Außerdem versorgt der Schweiß die Haut mit verschiedenen Stoffen, die sie wiederum pflegen. Der saure pH-Wert bildet zudem eine natürliche Schutzbarriere gegen krankheitserregende Bakterien oder Pilze. Und schließlich transportiert Schweiß auch verschiedene Giftstoffe aus dem Körper.
Deodorant oder Antitranspirant?
Trotz all der guten Eigenschaften versuchen wir das Schwitzen – zumindest unter den Achseln – doch zu vermeiden. Denn gerade dort wird der Geruch oft sehr intensiv und die Nässe hinterlässt unschöne Flecken in der Kleidung. Doch was hilft besser – Deo oder Antitranspirant? Und wie funktionieren die beiden Mittel eigentlich?
Deodorant
Das Wort verrät es schon: De = weg und Odor = Geruch. Ein Deodorant sorgt also eigentlich gar nicht dafür, dass wir weniger schwitzen – es hemmt lediglich den Geruch. Das geschieht entweder mittels Duftstoffen, die den Schweißgeruch sozusagen übertünchen. Oder es sind bestimmte Inhaltsstoffe (z.B. Silbercitrat, 2-Butyloctansäure oder Octenidinhydrochlorid) enthalten, welche das Wachstum der kleinen Geruchsproduzenten, sprich Bakterien, eindämmen. So wird der Geruch tatsächlich weniger – der Schweiß jedoch nicht.
Antitranspirant
Auch hier verrät der Name eigentlich schon den Unterschied. Denn Schwitzen wird auch als Transpirieren bezeichnet. Das Antitranspirant sorgt also tatsächlich dafür, dass wir weniger schwitzen. Oder doch nicht?Jein. Denn die Produktion der Schweißdrüsen und somit die Sekretmenge wird nicht beeinflusst. Aber die Poren, durch welche der Schweiß auf die Haut kommt!
Denn Antitranspirante beinhalten verschiedene Salze (meist Aluminium Chlorohydrat, kurz ACH, oder Aluminium Zirkonium Tetrachlorohydrex GLY, kurz AZAG), welche sich als eine Art dünne Gelschicht vor die Poren legen und diese somit fast komplett verschließen. So gelangt kein Schweiß auf die Haut und die Bakterien haben keine Nahrungsgrundlage mehr. Damit auch die letzten Reste des Schweiß’ nicht unangenehm riechen, wird zudem oft noch Parfum beigemischt. Dieses strapaziert zusammen mit dem Salzgehalt jedoch die empfindliche Achselhaut oft sehr.
Antitranspirant und Deo gleichzeitig – geht das?
Die beiden Mittel übereinander aufzutragen, könnte die Haut ebenfalls ziemlich reizen und bringt nicht zwangsläufig den doppelten Schutz. Es gibt aber tatsächlich sogenannte Intensiv-Deos. Das sind Mischungen aus beiden Produkten, die aber einen wesentlich geringeren Anteil Salze beinhalten und somit deutlich schonender zur Haut sind.
Wirkt Antitranspirant krebserregend?
Nicht nur die Haut wird durch Antitranspirante strapaziert. Die enthaltenen Aluminiumsalze stehen außerdem im Verdacht, krebserregend zu sein. Einen endgültigen Beweis für oder gegen diese These konnte die Wissenschaft noch nicht erbringen. Aber Studien haben bewiesen, dass beispielsweise Frauen, die in jungen Jahren besonders viel Antitranspirante genutzt haben, ein deutlich höheres Brustkrebsrisiko aufwiesen. Waren die Frauen bereits an Krebs erkrankt, wiesen die Tumore (besonders in Nähe zur Achsel) größere Aluminium-Ablagerungen auf.
Natürlich nehmen wir Leichtmetalle nicht nur über die Haut, sondern auch über unsere Nahrung auf. Insbesondere, wenn die Speisen säurehaltig sind, löst sich Aluminium aus beispielsweise Abdeckungen und geht auf die Nahrung und letzten Endes in unseren Körper über.
So oder so – erhöhte Aluminiumwerte wurden auch im Gehirn von Patienten nachgewiesen, die unter Alzheimer oder anderen Demenzerkrankungen leiden. Es wird eine Verbindung dieser beiden Faktoren untersucht. Doch ob das eine nun die Ursache oder doch die Folge des anderen ist, kann die Wissenschaft noch nicht genau sagen.
Was soll man nun nutzen?
Obwohl die Zusammenhänge mit Krebs noch nicht eindeutig geklärt sind, sprechen die meisten Wissenschaftler doch eine nachdrückliche Empfehlung aus, sehr sparsam mit Aluminium und Produkten, die Aluminiumsalze enthalten, umzugehen. Somit ist der Griff zum Deodorant (oder vielleicht auch dem Intensiv-Deo) gerade in der Jugend momentan wohl die sicherere Option. Denn wie heißt es so schön: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!
Quellen
www.wikipedia.org/wiki/Antitranspirant
www.welt.de/gesundheit/
www.berlin.de/special/gesundheit-und-beauty/
www.stark-gegen-schwitzen.de/schweiss/was-ist-schweiss/